Es gibt kaum zu einem anderen Thema mehr und kontroversere Infos und Ansichten als zum Schlaf des Babys bzw. Kindes. Deshalb möchte ich zunächst allen werdenden Dads eines vorweg mitgeben – es hört sich schlimmer an als es ist, ABER es ist kein Spaziergang!
Ich möchte hier auf die ersten Monate nach Geburt eingehen und ein paar Tipps geben und eigene Eindrücke schildern.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Neugeborene ca. 16-18 Stunden Schlaf pro Tag benötigen. Und wie bei vielen anderen auch: es gibt nun mal Unterschiede bei uns Individuen. D.h. ein Patentrezept für jedes Baby gibt es nicht. Aber wenn man sich an ein paar Tipps hält und sich – wie sehr häufig beim Thema Umgang mit dem eigenen Kind – auf seine Intuition verlässt, kann man gar nicht sooo viel verkehrt machen.
Beispielsweise waren meine zwei Jungs im Schlaf so unterschiedlich, dass ich mir manchmal gedacht habe, was wir beim Ersten so viel falsch gemacht haben oder andersherum wieviel besser wir wohl das beim Zweiten angegangen sind? Und damals beim Grübeln und heute reflektierend kann ich sagen: es ist eine Mischung – beim Ersten weiß man es einfach oft nicht besser bzw. hört auf alles und jeden, nimmt jeden Ratgeber und Tipp mit, anstatt sich seinem Bauchgefühl und seiner eigenen Routinen zu widmen. Denn es ist meines Erachtens auch hier, wie so oft im Leben, dass man sich nicht von außen verunsichern lassen, sondern seinen eigenen Fähigkeiten vertrauen sollte.
Deshalb für Euch zum Start ein paar, aber wesentliche Infos zum Start in den neuen Lebensabschnitt (neben dem „hört auf Euer Bauchgefühl“):
- Babys benötigen unterschiedlich viel Schlaf
- Jedes Kind ist anders, daher variieren Schlafbedarf und -dauer.
- Babys können sich nicht selbst entscheiden, wann sie schlafen, sondern werden vom Schlaf übermannt.
- Geborgenheit und Verlässlichkeit helfen Babys beim Schlafen.
- Mit der Zeit entwickeln Babys einen Tag-Nacht-Rhythmus.
- Es ist normal, dass Babys in den ersten Monaten nachts mehrmals aufwachen.
- Ein regelmäßiger Tagesablauf unterstützt den Schlafrhythmus.
- Routinen und Rituale vor dem Schlafengehen helfen Babys beim Einschlafen.
- Vermeidet aufwändige Einschlafhilfen, um spätere Probleme zu vermeiden, wie z.B. langes herumfahren mit dem Kinderwagen oder noch schlimmer, mit dem Auto
- Übermüdung und Überreizung können das Einschlafen erschweren.
- Häufiges Schreien kann ein Zeichen von Schlafmangel sein.
- Ihr solltet Hilfe aufsuchen, wenn die Schlafprobleme belastend werden.[1]
Zum letzten Punkt kann ich sagen, dass auch uns das Thema sehr zermürbt hat und wir uns viele Fragen gestellt haben. Wir hatten das Glück beide in einer Klinik zu arbeiten, in der es eine sog. „Mini-Ambulanz“ zu finden war, in der eine sehr liebe und geschätzte Kollegin arbeitete, die wir um Rat baten. Und einerseits hat es unheimlich gutgetan, mit einer Fachfrau darüber zu sprechen und sich zusätzlich professionellen Rat zu holen. Uns haben jedenfalls die Tipps weitergebracht und manches davon konnte in geduldiger „Arbeit“ eingeführt werden.
Seid jedenfalls aktiv mit dabei, wenn es darum geht, die Nächte zu rocken. Es werden lange Auftritte mit vielen Saitenwechsel und rauen Stimmen 😉 Aber, wenn man sich gegenseitig unterstützt – ja, als Mann ist es oft schwer, v.a. wenn die Frau stillt und man sich hier überflüssig fühlt – trotzdem gibt es genügend Situationen, in denen man als Dad mit aufstehen kann und beispielsweise das Windel wechseln und Herumtragen bei Bauchschmerzen oder anderen Weh-Wehchen übernimmt oder einfach beim Kuscheln (das Baby auf der Brust liegend) dem eigenen Zwerg helfen, sich zu beruhigen und esr zumindest vor sich hin dösen kann – glaubt mir, ein waches, aber ruhiges und zufriedenes Kind feiert man in vielen Momenten auch nachts!
Euer Ray – Dad sein rockt!
[1] Kindergesundheit-info.de