Bildschirmzeit für Kinder - immer ein Streitthema?
Vorab die Empfehlungen zur Mediennutzungsdauer der BZgA:
- Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: keine Bildschirmmedien nutzen
- Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich
- Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren: höchstens 45 bis 60 Minuten täglich
Das wichtigste zusammegefasst aus meiner Sicht und den Erfahrungen der letzten Jahre mit meinen Jungs:
- Verbindlichkeit: von beiden Seiten (Eltern und Kind!) ist es wichtig, dass man lernt sich an gemeinsam entwickelte Regeln zu halten und diese dann auch gelten
- Konsequenz: vereinbarte Dauer, Tageszeiten, Inhalte, etc. sind nicht diskutabel. Natürlich darf auch ab und zu eine Ausnahme gemacht werden. Jedoch nicht zu häufig, sonst ist die Verbindlichkeit dahin und Regeln verschwimmen.
- Interesse und Begleitung: meiner Ansicht nach das Wichtigste - bis ins höhere (Jugend-)Alter die Kinder begleiten und Interesse zeigen. So verliert man einerseits nicht den Kontakt und andererseits benötigt es Begleitung, damit man kleine Kinder bei aufkommenden Fragen und Sorgen zur Seite stehen kann. Nicht selten gruselt sich das Kind bei Dingen, die man so nicht auf dem Schirm hat.
Eine aktuell sehr gute Umsetzung für diese vorangegangen Punkte sind „Mediengutscheine“, bei uns z.B. momentan:
- à 15 min
- 8 Stück pro Kind
- von Mo-So
- max. 4 Gutscheine pro Tag
- nach Schule/Kiga bzw. Frühstück (am Wochenende) und bis vor dem Abendessen einlösbar
Am besten mit den Kindern zusammen bei einem Schlechtwetter-Sonntag gemeinsam gestalten lassen - malen, schneiden, stanzen. Wie man möchte...
Die besten Learnings für Kinder (und Eltern):
1. Selbstkontrolle: Kinder lernen Zeit selbständig zu planen
2. Verantwortungsbewusstsein: durch Verwaltung der Gutscheine übernehmen Kinder Verantwortung für ihr handeln
3. bewusster Medienkonsum: Kinder denken bewusst nach, wie, wann und wofür sie ihre Gutscheine einsetzen
4. Unabhängigkeit und Selbstwirksamkeit: Kindern wird ihre Entscheidungskompetenz gefördert und vertrauen ihren eigenen Fähigkeiten, was u.a. ihre Selbständigkeit stärkt
5. Verhandlungsfähigkeit: durch geschicktes Einsetzen der Gutscheine und verhandeln mit den Eltern, wird die Kommunikationsfähigkeit gefördert
6. Reduzierte Konflikte: durch klare Regeln werden potenzielle Konflikte verringert
Du brauchst mehr hilfreiche Tipps oder möchtest dich vorab bereits mit den täglichen Herausforderungen des Elternseins auseinandersetzen und Verantwortung übernehmen?
Dann sei kein Steinzeit-Vater, sondern ein cooler, moderner und offener Papa! Kontaktier mich hier gerne!